Jungspund in Damenstiefeln

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.


 

Der gestiefelte Eros - Peinlichkeiten in publico


 Unser Held Charley Leydenegg  erlebt die öffentliche Zurschaustellung in peinlichen Damenstiefeln als durchaus galante Prozedur.

 




Die Bahnfahrt nach Berlin

Charley, auf der Zugfahrt zu neuen Ufern, unterwegs ins sündige Berlin, steht die Abenteuerlust so recht ins Gesicht geschrieben. Neben der schicken Tante, versunken in weichen Polstersesseln förmlich dahin zu fliegen, ist ein tolles Abenteuer; zumal die Bewährungsprobe nicht auf sich warten lässt: Tante besteht partout darauf, dass er sich sofort ein Paar schicke Damenstiefel überstreift,  die sie ihm rüberreicht. Hier im Abteil, natürlich ganz und gar ungeschützt sollen die angelegt werden.  (Und das alte Paar, Richards Geschenkstiefel, unglaublich, wird umgehend aus dem Zugfenster befördert - durch sie!) Da ist er geliefert, zumal das Einfädeln in die Hochschäfter sich als äußerst knifflig erweist. Gerade mal so geschafft, warten unweigerlich delikate Zuspitzungen auf ihn: Es gilt den Gang zum Speisewagen zu bewältigen - klack-klack-klack, in Begleitung eines jungen Kellners, der - wie könnte es anders sein - das Schuhwerk des Altersgenossen ohne Scheu ins Visier nimmt. Immerhin bietet der Speisewagen etwas Sichtschutz durch Tische und Stühle. Dafür geht es bei der Rückkehr ins Abteil ganz entschieden zur Sache. Dorthin sind inzwischen zwei Damen, Mutter und Tochter, zugestiegen, echte Schateken, die außer sich sind vor Empörung im Angesicht dieses Bürschleins, der auf so ungelenke Art seinem Sitzplatz entgegenstelzt. "Ridicule", lautet ihr geflüsterter Kommentar - hat man je schon eine so bodenlose Dreistigkeit gesehen? Und guck dir die Begleiterin dieses Lackels an, Halbwelt durch und durch. Die scheint bei dieser Farce die Regie zu führen. Abgrundtiefe Verachtung spiegelt sich in den Mienen der beiden allerwohlanständigsten Damen. 







Empfang im Hotel Adlon 


In Berlin angekommen, steht der Fußweg vom Bahnhof zum Hotel Adlon an. Zum Erbarmen steht es da um unser Jungchen, das in seiner hochhackigen Bestiefelung gar jämmerlich übers Pflaster kratzt - neben der wie auf Wolken dahinschwebenden Tante. Da ihm jegliche Übung im Stöckeln abgeht, zieht sich der kurze Weg hin wie ein Kaugummi. Da helfen aufmunternde Worte rein garnichts; infolge fehlender Übung ist kaum vom Fleck zu kommen. Ein Glück immerhin, dass im Trubel der Großstadt niemand sonderlich Notiz von dieser skurrilen Versuchsanordnung nimmt. Angesichts seiner misslichen Lage ist Charley nicht unfroh um die Anonymität; sie birgt und behütet ihn - fürs erste wenigstens. Schlagartig ändert sich das allerdings beim Eintritt ins mondäne Hotel, wo ein Zimmer für die zwei reserviert ist. Im mächtigen Vestibül hockt, in weichen Ohrensesseln hinter dicken Zeitungen verschanzt, ein blickaffines Herrenpublikum internationaler Prägung, das nur darauf aus ist, nach Sensationen Ausschau  zu halten. Und so eine ist gerade im Anmarsch. Wie fürs Fotoalbum gemacht: Ein feinbestiefelter Jüngling neben einer über alle Maßen aufgetakelten Lady. Da hört man, wie von allen Seiten die Journale raschelnd niedersinken und allerlei unverschämte Blicke in Richtung dieser extravaganten Erscheinung schweifen, die jeden Hingucker wert ist.




Erlebnisse im Adlon - Teil 1


Ach, und das Hotelpersonal ist genauso von den Socken - nicht nur der gestriegelte Liftboy, auch das Zimmermädchen, Fräulein Annette. Ihre Gunst hat unser Schützling im Sturm erobert. Sie hat sich in dieses effeminierte Bürschlein verguckt, dessen Zimmeranschrift sich leicht merken lässt. Könnte also auf ein Abenteuer hinauslaufen - rein dienstlich natürlich. Warum dort nicht mal anklopfen und sich nach dem Rechten erkundigen? Obwohl nur ein schwaches "Herein" zu vernehmen ist, hat sie die Türklinke gedrückt - und steht schon drin im Zimmer. Tante ist nicht anwesend, da beim Toilettemachen im Bad,  aber der gesuchte Jüngling guckt durchaus verlegen aus der Wäsche. Dreckfrech fragt sie den, ob er etwa Wünsche habe. Charley zeigt sich recht verwirrt ob derlei Nachfragen, wo er doch eben dabei war, sich vor dem Zimmerspiegel an seinen femininen Chaussures gütlich zu tun - was dem durchtriebenen Fräulein nicht entgeht: "Ach, das sind aber süße Stiefel", weiß sie ihn trefflich zu bezirzen, "zeigen Sie mal",  was ihm schmeichelt, woraufhin er ein hübsches Stückchen Mehr von der Zierde seiner Stelzbeine ans Licht befördert, indem er kokett die Hosenbeine lupft, bis dass sich die ganze Stiefel-Pracht vor ihren Augen entfaltet. "Sicher aus Paris - und so feines Leder", raspelt die kleine Schlange Süßholz, ehe sie - scheinbar nach einem aus den Händen gerutschten Staubtuch angelnd - flugs vor ihm auf die Knie gerutscht ist, um die weich eingeknöpften Lederwaden hingebungsvoll zu umfassen - ("Oh, wie geschmeidig...".) eine Aktion, die jäh von Tante unterbunden wird, die urplötzlich im Zimmer steht und sofort kapiert, was ab geht. Für den ertappten Gigolo setzt es eine schallende Tatze und das Mädel samt Staubtuch wird achtkantig aus dem Zimmer befördert.






Erlebnisse im Hotel Adlon - Teil 2


Dann steht der berühmte "Adlon 5 Uhr-Tee" an. Tantchen, geschniegelt und gestriegelt, schwebt in Begleitung ihres Neffen in den Hotelsalon ein - unverhohlen den Blicken der Hotelgesellschaft ausgesetzt. Ihr Begleiter, der auf Tantes Anraten die geliehenen Damenstiefel anbehalten hat, stiehlt ihr fast die Show. Denn nicht sie, nein: er!, ist der Favorit der gesamten, männlich dominierten Community, darunter einige sehr soignierte Herren, die sich scheins nicht beherrschen können und sich keinerlei Zurückhaltung auferlegen. Auf das Schönste angefasst vom Auftritt dieses Jungspunds, hängen ihre Blicke an seinen Stackseln, die jeder Beschreibung spotten. Mit einer so saftigen Inaugenscheinnahme hat Charley kaum gerechnet und er beschließt, es zu genießen, dass Tante ihm diese zweckmäßige Bekleidung - gerade für die Teestunde - hat angedeihen lassen. Wie sonst hätte sich eine so pikante Versuchsanordnung ergeben können? Kein Wunder also, dass unserem Stiefelfreundchen die Gäule gehörig durchgehen. Mit einem Blinzeln in Richtung seiner Gönner, wirft er den Kopf zurück ("Ihr könnt mich alle mal.."), um ihnen dreist und feist die Zunge entgegenzustrecken: "Glotzt meinetwegen, ihr Lackel, bis dass euch die Gläser aus den Monokeln purzeln."


 


Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.